Das Projektgebiet Brenzaue

Gebietsbeschreibung

Das Projektgebiet liegt nordöstlich angrenzend ans Gundelfinger Moos und reicht über die Brenz zwischen Bächingen und Gundelfingen bis etwa kurz vor Sontheim und Medlingen. Es umfasst ca. 1.400 ha, davon sind etwa 1.000 ha landwirtschaftlich genutzt.

Es handelt sich um eine Niederung ähnlich dem Gundelfinger Moos, mit allerdings nur teilweise anmoorigen Böden mit historisch geprägt viel Grünlandnutzung. Heute überwiegt Ackerbau, häufig mit Gemüsekulturen. Nur am Nordrand wegen Hangdruckwasser gibt es noch regelmäßig hohe Bodenfeuchtigkeiten - dort liegen auch noch die meisten Grünlandstandorte. Das Grabensystem ist nur temporär wasserführend.

Untenstehend sind die Ziele, die naturschutzfachliche Bedeutung des Gebietes, die Maßnahmen, der Stand der Umsetzung, die nächsten Schritte und die bisherigen Erfolge kurz dargestellt:

Ziele

Bedeutung

Die Brenzaue zählt zu den ökologisch wertvollsten Flusslandschaften im Schwäbischen Donaumoos. Als Übergangsbereich zwischen Moor- und Auenlebensräumen übernimmt sie eine Schlüsselrolle im Naturhaushalt der Region. Ihre besondere Bedeutung ergibt sich aus dem Zusammenspiel von artenreichen Feuchtwiesen, naturnahen Gewässerabschnitten, strukturreichen Uferbereichen und extensiver Nutzung.

Die Brenzaue bietet bedrohten Tier- und Pflanzenarten Rückzugsräume, die in der intensiv genutzten Kulturlandschaft selten geworden sind. Besonders Wiesenvögel wie Kiebitz und Bekassine, aber auch Amphibien und Libellenarten profitieren von den feuchten Standorten, der extensiven Bewirtschaftung und gezielten Pflege.

Als ehemalige Überflutungsfläche trägt die Brenzaue noch heute zur Pufferung von Hochwasserereignissen bei. Der hohe Grundwasserstand wirkt zudem kühlend auf das Mikroklima und stabilisiert den Wasserhaushalt im angrenzenden Donaumoos. In Zeiten zunehmender Trockenheit ist die Brenzaue daher ein wichtiger Baustein für eine klimaresiliente Landschaft.

Darüber hinaus zeigt die Brenzaue beispielhaft, wie Naturschutz, Landwirtschaft und Naherholung miteinander vereinbart werden können. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftern gelingt es, Artenvielfalt und Landschaftsbild zu erhalten, ohne die Nutzung vollständig auszuschließen. Führungen, Beobachtungsangebote und Bildungsmaßnahmen machen den Wert des Gebiets auch für Besucherinnen und Besucher sowie für die lokale Bevölkerung erlebbar.