
Brennenherstellung im Pfaffenbogen
Ein Projekt zur Erhaltung artenreicher Magerrasen
Die Brenne „Pfaffenbogen“ ist ein wertvolles Naturschutzgebiet im Landkreis Dillingen und Teil eines größeren Biotopkomplexes entlang der Donau. Im Auftrag des Landratsamtes Dillingen setzt die ARGE Donaumoos hier gezielte Maßnahmen zur Erhaltung, Verbesserung und Vernetzung der Magerrasenlebensräume um. Diese Flächen gehören zu den besonders artenreichen, aber auch gefährdeten Offenland-Ökosystemen, die ohne gezielte Pflege verloren gehen würden.
Hintergrund und Bedeutung der Ausgleichsmaßnahme
Die Maßnahme wird im Rahmen von Kompensationsprojekten für Eingriffe in die Natur durchgeführt. Ziel ist es, den bestehenden Magerrasen in seiner ökologischen Funktion zu erhalten und weiter zu verbessern. Diese Flächen bieten Lebensraum für eine Vielzahl spezialisierter Pflanzen- und Tierarten und sind aufgrund ihrer besonderen Boden- und Klimaverhältnisse ein Hotspot der Biodiversität.
Die Brenne „Pfaffenbogen“ umfasst eine Fläche von 5,2 Hektar und ist ein geschützter Landschaftsbestandteil mit einer hohen naturschutzfachlichen Bedeutung. Sie besteht aus einem Mosaik verschiedener Biotoptypen, darunter:
- Artenreiche Magerrasen und Halbtrockenrasen
- Vegetationsarme Kiesböden mit spezialisierten Pionierarten
- Wärmeliebende Säume mit Berberitzen-, Wacholder- und Sanddornbeständen
- Lichte Kiefern- und Grauerlenwälder auf Trockenstandorten
- Trockene Hartholzaue als Übergang zur Flussaue
Diese vielfältigen Strukturen bieten Lebensraum für viele seltene und gefährdete Arten, darunter das Helmknabenkraut, die Hummelragwurz und das Waldwiesenvögelchen (Coenonympha hero).
Maßnahmen zur Erhaltung und Optimierung des Magerrasens
Um die Biodiversität langfristig zu sichern, werden folgende Maßnahmen umgesetzt:
Fortführung der Pflegemahd
- Regelmäßige Mahd mit Nährstoffentzug durch Mähgutabfuhr, um die Magerrasenstandorte zu stabilisieren
- Verstärkte Mahd in Bereichen mit Reitgras-Dominanz, um Verbuschung und Verdrängung seltener Arten zu verhindern
- Prüfung einer Integration in ein Beweidungskonzept, um eine natürliche Offenhaltung zu ermöglichen
Vernetzung und Biotopverbund
- Entwicklung von Verbindungskorridoren entlang des Donaudamms zur Brenne am Aschausee und zur nördlich gelegenen Kiesgrube
- Förderung von sonnenexponierten Saumstrukturen für wärmeliebende Insektenarten
- Aufwertung von Waldinnenrändern und Lichtungen, um Lebensräume für Schmetterlinge und Heuschrecken zu schaffen
Rückbau von störenden Strukturen
- Entfernung von Aufforstungen und zu dichter Vegetation, um die Offenflächen zu erhalten
- Rücknahme von Schattenwurf durch angrenzende Gehölze, insbesondere in den Bereichen mit empfindlicher Vegetation
- Beseitigung von Ablagerungen und Holzlagern, um eutrophierende Einträge zu vermeiden
Optimierung des Standortes
- Anlegen von kiesigen Offenbodenflächen für spezialisierte Pflanzenarten
- Oberbodenabtrag in eutrophierten Bereichen, um Pioniervegetation zu fördern
- Förderung von lichten Kiefernstrukturen, um das ursprüngliche Habitat zu stabilisieren
Monitoring & Erfolgskontrolle
- Regelmäßige Erfassung gefährdeter Arten, insbesondere Orchideen und Tagfalter
- Dokumentation des Pflegeerfolgs und Anpassung der Maßnahmen nach Bedarf
- Kooperation mit Fachstellen für Naturschutz und Landschaftspflege, um optimale Pflegekonzepte zu entwickeln
Zielsetzung des Projekts
Die ARGE Donaumoos verfolgt mit dieser Maßnahme einen langfristigen Ansatz, um die Biodiversität und ökologische Wertigkeit der Brenne „Pfaffenbogen“ zu sichern. Das Ziel ist es, eine stabile, artenreiche Offenlandschaft zu erhalten, die auch in Zukunft ein Rückzugsort für seltene Arten bleibt.
Das Projekt trägt dazu bei, das Netzwerk wertvoller Lebensräume entlang der Donau weiter auszubauen und langfristig als Teil eines überregionalen Biotopverbundes zu sichern.